Planete Erde
Welten
Die Erde
Anfang des 21. Jahrhunderts – nach einem verheerenden Krieg, entfesselt von einem Aggressor aus dem Osten, dessen Name in den Geschichtsbüchern später kaum mehr als eine Fußnote wert sein würde – begann die Menschheit zu begreifen, dass ihre Zeit auf dem blauen Planeten begrenzt war. In dieser Epoche des Wiederaufbaus und der Angst erwachte eine neue Ära der Raumfahrt. Weltweit entstanden Pläne, um fremde Welten zu besiedeln. In den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und weiteren europäischen Staaten wurden die ersten stellaren Antriebe entwickelt – Triebwerke, die nicht nur Hoffnung versprachen, sondern auch die letzte Option darstellen würden, wenn die Erde endgültig versagte. Im Fokus aller Visionen stand der Mars. Doch bevor irgendein Mensch den Roten Planeten betreten konnte, musste auf dem Mond eine stabile, strategische Basis geschaffen werden – ein Sprungbrett ins Unbekannte. Die Raumstation Gateway, die den Mond bereits seit Jahren umkreiste, wurde das Herz dieser Anstrengungen. Zur gleichen Zeit zerfiel auf der Erde ein altes Reich: Russland. Nach dem Tod des Diktators Putin und dem von der Ukraine gewonnenen Krieg rissen regionale Machthaber die Kontrolle an sich. Die Föderation brach auseinander wie altes Glas, das unter jahrzehntelangem Druck zerbricht.
Aufstände, Zerfall und ein blutender Planet
In den frühen 2030er-Jahren erhoben sich weltweit die Armen. Ein globaler Aufstand, geboren aus Hunger, Verzweiflung und dem unerschütterlichen Bewusstsein, dass die oberen Zehntausend nie freiwillig etwas teilen würden. In den Demokratien gelang es, die Aufstände durch gewaltige Finanzprogramme vorübergehend zu beruhigen. Doch in den Diktaturen dieser Welt wurde brutal geschossen, gefoltert und unterdrückt – denn korrupte Regime geben Macht niemals ab. Trotz allem gab es Hoffnung: Wohlhabende Menschen, die aus moralischer Überzeugung heraus die Armen unterstützten und damit den Demokratien halfen, nicht im Chaos zu versinken. Die Europäische Union – einst ein Monument des Friedens – zerbrach. Einige Länder wie Ungarn, die Slowakei und Tschechien verbogen Rechtssysteme, knebelten die Presse und opferten ihre Demokratie für Macht und Profit. Die verbliebenen demokratischen Staaten gründeten die Europäische Föderation, eine neue Union, die nur Staaten akzeptierte, die Korruption bekämpften und die Rechte ihrer Bürger achteten.
Der biologische Sturz in die Dunkelheit
Wissenschaftler stellten Anfang bis Mitte des 21. Jahrhunderts etwas Entsetzliches fest: Die durchschnittliche Spermienzahl der Männer fiel dramatisch – von über 100 Millionen auf unter 50 Millionen. Bis in die 2040er-Jahre hinein war der Großteil der männlichen Menschheit unfruchtbar. Die Geburtenrate brach zusammen. Die Menschheit begann zu verschwinden – leise, aber unaufhaltsam.
Der Fall Chinas und der Tod eines Kontinents
China, einst eine Weltmacht, brach nach jahrzehntelangen inneren Konflikten in dutzende verfeindete Provinzen auseinander. Die Diktatur konnte der Rebellion ihrer eigenen verarmten Bevölkerung nichts mehr entgegensetzen. Unterdrückte religiöse Gruppen, Minderheiten und Millionen Hungrige erhoben sich – und das einst mächtigste Regime der Welt implodierte. Den größten Fehler aber machten die damaligen chinesischen Diktatoren mit ihren hoch entwickelten Robotern. Diese Ki gesteuerten Roboter waren eigentlich für die Industrie als Mechaniker konstruiert. Aber der Fehler bestand letztlich darin, dass die Roboter darauf ausgerichtet wurden andere Roboter zu bauen und weiterzuentwickeln. Die Kiste der Pandora war geöffnet. Am Ende rächte sich der Verkauf an alle Provinzen. Die Roboter wurden zu Kampf Robotern umgebaut. Sie kämpften gegeneinander. Provinzen fielen und wurden auch Partner im Kampf gegeneinander. Letztlich kämpften bei den Rebellionen der verschiedenen Provinzen Mensch und Maschine nebeneinander und später gegeneinander. Die Roboter verloren im Laufe der Konflikte und Kriege den Überblick, wer Feind und wer Freund war. Aber die Menschen entzogen den Robotern schlussendlich die Energie. Auf der Welt gab es kaum noch Energie. Die Menschen kämpften um Wasser und Energie. Doch das Ende war nicht mehr aufzuhalten.
Afrika jedoch starb. Nicht im Krieg, sondern in der Sonne.
Temperaturen von 58 bis 64 Grad töteten alles Leben – erst Menschen, dann Tiere, dann die Pflanzen. Die Böden verdorrten. Der Kontinent wurde zu einem gigantischen, lebensfeindlichen Sandmeer. Nur die riesigen Felder glänzender Solarkollektoren blieben, die die restliche Welt mit Energie versorgten. Auch Australien verwandelte sich in eine brennende Ödnis. Die Polkappen schmolzen, Küstenstädte wurden vom Meer verschluckt. Die Erde bestand nun zu über 80 Prozent aus Wasser. Das wenige verbleibende Land konnte die letzten fünf Milliarden Menschen kaum noch ernähren.
Der Blick zu den Sternen
Mars, Titan, ferne Welten – sie wurden zur einzigen Hoffnung. Die Raumfahrt erlebte ihre radikalste Entwicklung seit Beginn der Menschheitsgeschichte. Der Mars sollte zum Paradies II werden. Titan – mit seiner dichten Atmosphäre – zum Paradies III.
Doch beide Welten waren nur Notlösungen. Erst der interstellare Antrieb, entwickelt Ende des 21. Jahrhunderts, eröffnete eine realistische Chance auf ein neues Zuhause für die Menschheit. Die Ressourcen auf der Erde waren so knapp geworden, dass die Regierungen gezwungen waren, Milliarden in die Flucht zu investieren. So begann die Suche nach Paradies Nummer IV.
Man fand es. 2000 Lichtjahre entfernt. Eine Welt die die Menschen Hope nannten. Die erste große Reise der Siedler startete gegen Ende des 21. Jahrhunderts. Man erwartete ihre Rückkehr – doch sie kam nie. Keine Nachricht. Kein Signal. Trotzdem startete im Jahr 2201 die zweite Expedition – mit größeren Raumschiffen, gebaut für nur eine Richtung, denn die Ressourcen der Erde waren am Ende! Rückkehr unmöglich.
Die Kolonisation von Hope – und die bittere Erkenntnis
Die Ankunft auf Hope war schwerer als gedacht. Die Besiedlung der schönen neuen Welt, vor allem in den ersten zwei Jahrzehnten war von den Kämpfen um die Macht und um Land, geprägt. Auf der Erde versank die zurückgelassene Menschheit weiter in Chaos: verschmutzte Luft, verseuchte Böden, Kriege um Wasser, Energieknappheit, soziale Unruhen, das Ende der Artenvielfalt!
Doch auch auf Hope verschwanden die alten Probleme nicht. Denn das wahre Problem reist immer mit: Der Mensch selbst.

🌍 Earth
Early 21st Century — The Decline of a Planet
At the beginning of the 21st century—after a devastating war unleashed by an aggressor from the East, whose name would later be worth little more than a footnote in the history books—humanity began to understand that its time on the blue planet was limited. In this era of reconstruction and fear, a new age of space exploration awoke. Worldwide, plans emerged to colonize distant worlds. In the United States, Great Britain, Germany, France, and several other European nations, the first stellar engines were developed—drives that not only promised hope but would become the final option once Earth could no longer sustain life. At the centre of all visions stood Mars. But before any human could set foot on the Red Planet, a stable and strategic base had to be established on the Moon—a springboard into the unknown. The Gateway Space Station, which had been orbiting the Moon for years, became the heart of these efforts. At the same time, an old empire collapsed on Earth: Russia. After the death of dictator Putin and the subsequent victory of Ukraine, regional power factions seized control. The federation shattered like old glass breaking under decades of pressure.
Uprisings, Collapse, and a Bleeding Planet
In the early 2030s, the poor rose up across the globe. A worldwide uprising, born of hunger, despair, and the growing realization that the wealthy elite would never share anything willingly. In the democracies, gigantic financial programs temporarily calmed the unrest. But the dictatorships of the world responded with brutality—shooting, torturing, suppressing—because corrupt regimes never relinquish power voluntarily. Despite the chaos, there was hope: wealthy individuals who, out of moral conviction, supported the poor and helped prevent democratic nations from collapsing into anarchy. The European Union—once a monument of peace—fell apart. Some countries such as Hungary, Slovakia, and the Czech Republic bent their legal systems, muzzled the press, and sacrificed democracy for power and profit. The remaining democratic states founded the European Federation, a new union that accepted only nations committed to fighting corruption and respecting the rights of their citizens.
The Biological Fall into Darkness
Scientists made a terrifying discovery in the early to mid–21st century: the average sperm count of men plummeted—from over 100 million to under 50 million. By the 2040s, most of the world’s male population was infertile. Birth rates collapsed. Humanity began to fade away—quietly, but relentlessly.
The Fall of China and the Death of a Continent
China, once a global superpower, fragmented into dozens of warring provinces after decades of internal conflict. The dictatorship could no longer suppress the rebellion of its own impoverished people. Oppressed religious groups, minorities, and millions of starving citizens rose up, and the once-mightiest regime on Earth imploded. The greatest mistake of the regime lay in its advanced robotics program. These AI-controlled robots had originally been designed as industrial mechanics. But the fatal decision was to allow them the capability to build and improve other robots. Pandora’s box was opened. When the civil war erupted, provinces converted the machines into combat units. They fought each other. Alliances shifted. Humans and robots fought side by side—and later against each other. As the conflicts escalated, the robots eventually lost track of who was enemy and who was ally. In the end, humanity deprived the machines of power. Energy had become scarce everywhere. People fought for water and electricity. But even this final attempt could not stop what was coming.
Africa died—not in war, but in sunlight.
Temperatures between 58 and 64 degrees Celsius killed all life—first humans, then animals, then the plants. The soil turned to dust. The continent became a giant, lifeless desert. Only the vast fields of solar collectors remained, powering what was left of the world. Australia became a burning wasteland. The polar caps melted; coastlines sank into the sea. Earth had turned into a planet that was now over 80% water. The remaining land could barely feed the last five billion survivors.
Looking to the Stars
Mars, Titan, distant worlds—they became humanity’s only hope. Space travel ex-perienced its most radical evolution in history. Mars was to become Paradise II. Titan—thanks to its dense atmosphere—Paradise III. But both worlds were only temporary solutions. Only the interstellar engine, developed at the end of the 21nd century, provided a realistic chance for a new home. Earth's resources had dwindled so drastically that governments were forced to invest billions into humanity’s escape.
Thus began the search for Paradise Number IV. And they found it— 2,000 light-years away. A world humanity named Hope.
