Teil 1
Texte
Wenn die Schöpfung Augen hätte! Teil 1
Man stelle sich vor, die sogenannte Schöpfung wäre kein abstrakter Begriff, kein religiöses Echo, keine poetische Metapher, sondern ein fühlendes Wesen, ausgestattet mit Blick, Bewusstsein und Erinnerung. Ein Wesen, das vor Milliarden Jahren den ersten Atemzug des Lebens beobachtet hat. Ein Wesen, das die geduldige, unendliche Arbeit der Evolution kennt – vom ersten Molekül bis zu uns. Ein Wesen, das den Ozeanen Gestalt gab, den Wäldern Wachstum schenkte, den Kontinenten Bewegung verlieh. Was würde dieses Wesen empfinden, wenn es heute auf die Erde blickte? Die Antwort wäre vermutlich alles andere als triumphierend.
Die Schöpfung wäre nicht stolz. Nicht überwältigt. Nicht gerührt.
Sie wäre gezeichnet. Erschöpft. Und vielleicht – wenn sie die Fähigkeit dazu hätte – zutiefst enttäuscht. Denn von allen Möglichkeiten, die sich der Menschheit eröffneten, entschied sie sich ausgerechnet für jene, die die Schöpfung am stärksten belasten:
• ein Klima, das schneller kippt, als Wissenschaftler es dokumentieren können
• Meere, die ersticken, während die Küstenstädte untergehen
• Böden, die ihre Fruchtbarkeit verlieren
• Arten, die verschwinden, ohne dass es jemand bemerkt
• Atmosphären, die sich aufheizen wie ein überlastetes Triebwerk
Es ist, als hätte die Menschheit eine Schatztruhe geöffnet – und statt das Gold zu hüten, begann sie, es zu verbrennen.
• Meere, die ersticken, während die Küstenstädte untergehen
• Böden, die ihre Fruchtbarkeit verlieren
• Arten, die verschwinden, ohne dass es jemand bemerkt
• Atmosphären, die sich aufheizen wie ein überlastetes Triebwerk
Es ist, als hätte die Menschheit eine Schatztruhe geöffnet – und statt das Gold zu hüten, begann sie, es zu verbrennen.